Im Februar 2019 wurde bekannt gegeben, wer die künstlerische Leitung der 15. Ausgabe der documenta im Jahr 2022 übernimmt: ruangrupa. Daraufhin wurde in Medien und Fachkreisen nicht nur die Tatsache thematisiert, dass es sich dabei um ein Künstler*innenkollektiv aus Indonesien handelt, sondern auch dessen Arbeitsweise, die mit „lumbung“ beschrieben wird – dem indonesischen Begriff für die gemeinschaftlich genutzte Reisscheune zum Aufbewahren und Teilen der überschüssigen Ernte (vgl. documenta und Museum Fridericianum gGmbH o. J. a; vgl. ruangrupa and Nikos Papastergiadis in Conversation 2021). Damit eröffneten die Mitglieder des Kollektivs Fragen rund um gemeinsame Ressourcen, gerechte Verteilung, Teilhabeprozesse und Gemeinschaftlichkeit. Unter dem Begriff „Ekosistem“ (documenta und Museum Fridericianum gGmbH o. J. a) rückten sie das Arbeiten in kollaborativen Netzwerkstruktureninden Fokus. Das bot Anlass, über Formen des Zusammenarbeitens in unterschiedlichen Konstellationen nachzudenken und zu forschen. Welche Impulse gehen von der documenta fifteen aus?
Meine eigene Motivation zur Auseinandersetzung mit dem Thema speist sich unter anderem aus den persönlichen Erfahrungen, gerade auch während der Pandemie. So fielen in diese Zeit beispielsweise die Gründungen neuer Arbeitsgemeinschaften[1], die zum einen als Bedürfnis nach Austausch in der Ausnahmesituation gedeutet werden können und die mir zum anderen auch zeigten, wie unterschiedlich sich die Zusammenarbeit je nach Ziel, Zusammensetzung und Umgang mit den bis dahin ungewohnten Bedingungen gestaltet. Gleichzeitig entwickelte sich ein kollektiver Schreibprozess mit siebenköpfiger Autor*innenschaft (vgl. Hallmann et al. 2021) und die Auseinandersetzung mit dem Charakter eines Netzwerks, seinen Knotenpunkten und offenen Enden aufgrund meiner beruflichen Aufgaben[2]. Dementsprechend war die documenta fifteen nicht alleiniger Grund, aber ein Auslöser dafür, das Themenfeld auch in der universitären Lehre gemeinsam mit Studierenden und in unterschiedlichen Konstellationen zu bearbeiten[3]. Der vorliegende Text stellt drei Seminare vor und damit einhergehend Impulse zur Reflexion kollektiver Arbeitsformen.
Das so betitelte Seminar fand im Sommer 2021 statt, als gerade das Begleitprogramm der documenta fifteen „lumbung calling“ gestartet war und erste teilnehmende Künstler*innen und Kollektive bekannt wurden. Es richtete sich vor allem an Studierende der Kulturvermittlung und vereinzelt auch der Inszenierung der Künste und Medien (Master of Arts) sowie der Kulturwissenschaften und ästhetischen Praxis (Bachelor of Arts) am Institut für Kulturpolitik der Stiftung Universität Hildesheim. Folgende Fragen bildeten den Ausgangspunkt: Welche Formen und Konzepte kollektiver Arbeitspraktiken gibt es in der Kunst und Kulturellen Bildung? Welche Prozesse, Prinzipien und Potentiale sind für diese Formen und Konzepte je spezifisch? Kollektive, Thinktanks, Communities, Netzwerke zeichnen sich durch unterschiedliche Strukturen und Zielsetzungen aus sowie durch ihr jeweiliges Verständnis von Demokratie, Diversität, Empowerment, Ko-Kreativität und Partizipation. Neue Facetten und aktuelle Relevanz erhielt das Thema schließlich mit der (Post-)Digitalität und dem „social (/physical) distancing“ aufgrund der Pandemie. Themen des Seminars waren die Gestaltung gemeinschaftlicher Arbeitsräume und -prozesse sowie die Aushandlung und Entwicklung von Organisationsformen, Strukturen und Arbeitsweisen. Dazu waren Personen eingeladen, um aus ihrer jeweiligen Forschungs- und Vermittlungspraxis, nämlich aus den folgenden Kontexten, zu berichten:
Am Anfang des Semesters stand ein Brainstormingg (Abb. 10.11). Die Diskussion dieser gesammelten Aspekte zog sich über das gesamte Semester, weitere Annäherungen und Differenzierungen erfolgten durch die kollektiv zusammengetragene Literatur[5], die Auseinandersetzung mit weiteren Materialien[6] sowie den Austausch mit den Gästen. Als Grundlage für die gemeinsame Diskussion wurden von den Studierenden entsprechende Fragen an die jeweiligen Personen zu ihren Kontexten vorbereitet, wie zum Beispiel:
Ein weiterer Schritt, um eigene Kriterien zum Verständnis kollektiver Arbeitsformen zu generieren, war die Analyse selbstgewählter Beispiele bestehender Arbeitsgemeinschaften unterschiedlicher Art[7]. Die Studierenden stellten sich dabei den Herausforderungen der Zusammenarbeit während der coronabedingten Beschränkungen, nutzten für die Darstellung ihrer Ergebnisse Online-Plattformen wie Tumblr und Padlet, entwickelten via Online-Tools ein gemeinsames Portfolio und erprobten so selbst das kollektive Arbeiten (auf Distanz).
Im Seminar zeichneten sich Spannungsverhältnisse ab, in denen sich Arbeitsgemeinschaften und ihre Mitglieder unterschiedlich positionieren können – oder zu einem gewissen Grad positionieren müssen, sei es von Anfang an, im Laufe der Zeit oder aus gegebenem Anlass. Eine Positionierung bedeutet dabei nicht unbedingt eine einmalige Festlegung, sondern vielmehr einen immer wiederkehrenden Aushandlungsprozess. Kollektives Arbeiten kann verstanden werden als stete Verhandlung sich widerstreitender Ambitionen, als „kritische Selbstbefragung“ und „Selbstverunsicherung“ (Hallmann et al. 2021). Die Gestaltung von Beziehungen, Differenzen und Machtverhältnissen sei in der Arbeit am Kollektiv schließlich als ständige Herausforderung impliziert (vgl. Lummerding et al. 2013: 192). Die im Seminar thematisierten Spannungsverhältnisse (Abb. 10.2) werfen beispielsweise folgende Fragen auf, die entsprechende Aushandlungsprozesse anregen können:
Im Sommersemester 2022 – also mit Überschneidung der Laufzeit der documenta fifteen – stand folgende Frage im Fokus: Welche Impulse gibt das kuratorische Konzept von ruangrupa für die Praxis und das Verständnis von Kulturvermittlung – grundsätzlich und nachhaltig? Die Prinzipien und Praktiken der documenta fifteen wurden in diesem Seminar erforscht, ausprobiert und kritisch reflektiert. Es war ein Kooperationsprojekt zwischen dem Institut für Kulturpolitik der Stiftung Universität Hildesheim und der Zürcher Hochschule der Künste[8]. (Siehe den Beitrag von Miriam Schmidt-Wetzel in diesem Band.) Die Begegnung der Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen – der Curatorial Studies, Kulturpublizistik, Kunstpädagogik und Kulturvermittlung – und ihre Erfahrungen während eines documenta-Besuchs ermöglichten Erkenntnisse an den Schnittstellen von Ausstellen und Vermitteln, Perspektivwechsel sowie neue Blicke auf die Kunst- und Kulturplattform documenta. Aus den Konzepten bzw. Praktiken von ruangrupa wurden Handlungsprinzipien für das Seminar abgeleitet, also zum Beispiel durch das Teilen von Ressourcen (lumbung), gemeinsames Abhängen („nongkrong“) und Zusammenkünfte („majelis“), ob online oder vor Ort. Ziel war das Zusammentragen und Teilen der unterschiedlichen Expertisen, Eindrücke und Erkenntnisse in einer „virtuellen Reisscheune“ (Miro-Board) und in „mobilen Speichern“ (Stofftaschen) während der Begegnung vor Ort beim Besuch selbstgewählter documenta-Standorte in ebenso selbstgewählten Konstellationen. Am Ende des gemeinsamen Tages stand die Vermittlung der gesammelten Erfahrungen anhand einer Dokumentation des Besuchs, also des „harvest“ (vgl. documenta und Museum Fridericianum gGmbH o. J. a): „Harvest meint die Dokumentation von Versammlungen und Sitzungen, die von Harvestern in Form von Texten, Übersichten, Skizzen oder Zeichnungen aufbereitet werden, um die Nachvollziehbarkeit des Treffens auf unterschiedlichen Ebenen zu ermöglichen. (…) In überspitzter, humoristischer oder poetischer Form dokumentieren sie den Prozess aus individueller Perspektive und mittels eigener künstlerischer Praktiken.“ (documenta und Museum Fridericianum gGmbH o. J. a) Der „harvest“ der Studierenden nahm an diesem Tag die Gestalt unterschiedlicher Vermittlungsformate an: gemeinsame Skizzen und Zeichnungen, eine Text-Collage, Spiele, eine selbstgenähte Decke aus den Stofftaschen u. a. (siehe den Beitrag von Miriam Schmidt-Wetzel in diesem Band.) Neben dem Miro-Board, den gefüllten Stofftaschen und diesen Vermittlungsformaten entstanden auch Portfolios, d. h. eine Zusammenstellung von Texten und Ergebnissen zur Dokumentation und Reflexion der individuellen Erfahrungs- und Lernprozesse während des Seminars. Darin reflektierten die Studierenden beispielsweise die Teilnahme an einer Ausgabe des Begleitprogramms „lumbung konteks“, einer Gesprächsreihe zur Vorstellung der „lumbung member“: „Dabei teilen die lumbung member Geschichten, Lieder und Methoden für alternative gemeinschaftliche Lebens- und Arbeitspraxen und sprechen über Unterschiede und Schnittmengen ihrer jeweiligen Kontexte“ (vgl. documenta und Museum Fridericianum gGmbH o. J. b) sowie in der für das Seminar ausgewählten Ausgabe insbesondere über „Modelle der Zugehörigkeit“ (ebd.). In einer Stellungnahme der Studierenden zur Berichterstattung über die documenta wiederum ging es um die Einschätzung der Medienpartnerschaft mit dem Straßenmagazin Asphalt(vgl. Saehrendt 2022), das (idealisierte) Bild der Reisscheune (vgl. von Brevern 2021) oder das Kollektive in der Kunst (vgl. Stange 2022). Außerdem ging es in der Auseinandersetzung mit dem online verfügbaren Glossar (documenta und Museum Fridericianum gGmbH o. J. a) darum, welche Aspekte, Eigenschaften, Logiken, Rollen, Perspektiven oder Impulse die Studierenden mit den dort aufgeführten Begriffen verbinden. Deutlich wurde dabei auch die Frage, ob und wie sich diese Begriffe in andere Kontexte übertragen lassen, welche De- und Neukontextualisierungen sowie Umdeutungen damit einhergehen. Welche Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede zeigen sich beispielsweise bei den aufgelisteten Entsprechungen für „Ideen des gemeinschaftlichen Seins“ (Aiyub et al. 2022: 9): „tequio“ in Mexiko, „ubuntu“ in Südafrika, „mutirão“ in Brasilien und „auzolan“ im Baskenland (ebd.)? Wie entwickelt sich der Gebrauch von Begriffen wie „harvest“ und „nongkrong“, um „die Verwendungsweise von Sprache zu reflektieren und sie als Werkzeug für die Entwicklung neuer Perspektiven und Ideen zu begreifen“ (documenta und Museum Fridericianum gGmbH o. J. a)?
In ihrem Text über nachhaltiges Zusammenleben zitiert Nataša Petrešin-Bachelez folgendes Sprichwort: “If you want to go fast go alone; if you want to go far go together.” (Petrešin-Bachelez 2015: 235)
Das Zitat wirft die Frage auf, welche Rollen Faktoren wie Geschwindigkeiten, Zeit(räume), Ressourcen und Ziele für das kollektive Arbeiten spielen – gerade, wenn ein zeitlich fixierter Rahmen (von 100 Tagen) gegeben ist und der Anspruch besteht, im Sinne einer Nachhaltigkeit darüber hinaus zu wirken. Kollektive Arbeit, so ruangrupa, sei „nicht die effektivste, effizienteste und auch nicht die produktivste Art, Dinge zu tun“ (ruangrupa 2022: 63). Zu bedenken ist schließlich, wie mit Zeit als Ressource aller Beteiligten umgegangen wird, wie sie eingesetzt wird, ob und wo Zeit bleibt – zum „gemeinsamen Abhängen“, Ausdiskutieren, Zuhören. Auch im Seminar wird der Faktor Zeit thematisiert, als eine Ressource, die im Sinne von lumbung zu teilen ist, die aber auch gut eingeteilt sein will. Der Wunsch nach mehr Zeit für den Besuch der documenta wird laut, nach mehr gemeinsamer Zeit, aber auch nach mehr Zeit, um die documenta allein zu erleben. Das Alleinsein, sein Wert und das Bedürfnis danach sollte in den Diskursen um Gemeinschaftlichkeit und Kollektive nicht vernachlässigt werden. Die Gemeinschaft kann als Verstärker für die Rezeption bzw. das Erlebnis der Kunst empfunden werden oder auch als Ablenkung. Am Tag des gemeinsamen documenta-Besuchs wird in den jeweiligen Konstellationen vereinbart, wie die Zeit eingeteilt wird und wie viel Zeit jeweils für den Besuch ausgewählter Standorte, für die Wahrnehmung der Kunst und den Austausch darüber, für Pausen und die Entwicklung eines eigenen Formats zur Verfügung stehen soll. Es gilt, einen eigenen Rhythmus zu finden und später auch für die eigene Vermittlungsarbeit zu definieren, Phasen der Konzentration und der Zerstreuung einzubauen. (Wie) ist es möglich, am Ende nicht das Gefühl zu haben, nicht genügend Zeit gehabt zu haben? So fordert auch ruangrupa selbst dazu auf, das eigene Tempo zu finden – „renne nicht, schon deshalb nicht, weil es ermüdet“ (ruangrupa 2022: 58) – und nicht „alles erlebt oder gesehen haben“ zu müssen, um die documenta zu erfahren (ruangrupa 2022: 57; vgl. auch „Joy of Missing Out“ im Beitrag von Miriam Schmidt-Wetzel in diesem Band).
Das Praxisseminar am Institut für Musik der Universität Kassel konnte über zwei Semester belegt werden (Winter 21/22 und Sommer 22) und richtete sich vor allem an Studierende des Lehramts an Grundschulen, der Empirischen Bildungsforschung (Master), vereinzelt auch der Kunstwissenschaft (Master) und war offen für Studierende des Studienprofils Kulturelle Praxis an Schulen (KuPra) (vgl. Universität Kassel o. J.). Hintergrund war ein Kooperationsprojekt mit der documenta und dem Museum Fridericianum gGmbH, dem Kulturzentrum Schlachthof e. V. in Kassel und der Hegelsberg-Schule, gefördert vom Bundesverband Soziokultur e. V. – „Jugend ins Zentrum“ im Rahmen von „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Ziel des Projekts war es, für und mit Jugendliche(n) unterschiedliche Zugänge zur documenta fifteen zu schaffen. Dazu boten Workshops Informationen zur internationalen Kunstausstellung, Impulse zur Auseinandersetzung mit der documenta fifteen und schließlich Gelegenheit für eigene künstlerisch-praktische Arbeiten. Im Seminar erfolgte eine Begleitforschung zum Projekt und die Auseinandersetzung mit Themen wie „sozialer Teilhabe“, „Jugendkultur“, „Kunstkommunikation“, „Ausstellungen als Orte ästhetischer Erfahrungen“ sowie „ästhetische Bildung als fächerübergreifendes Prinzip im Unterricht“.
Der Titel sowohl des Seminars als auch des Projektes führte zunächst zur Thematisierung von Social-Media-Influencer*innen und ihrer Rolle „als Werbebotschafter, mediale Entscheidungsträger, Online-Meinungsführer und Kommunikationspartner“ (Kühn/Riesmeyer 2021: 67) sowie mit deren Einfluss, Vorbildrollen, Verantwortung und Interaktion mit Follower*innen. Schließlich wurden Aspekte wie Einfluss, Wirkung und Deutungshoheiten in den Kontext der documenta gebracht: Wer spricht wie und wo über die documenta bzw. über Kunst? Aber auch: Welchen Einfluss hat die documenta auf Diskurse, Forschung und Praktiken der Kunst und Kulturellen Bildung als „treibender Diskursmacher“ und „Wegbereiter“ (ruangrupa 2022: 51)? Dazu erfolgte ein Blick in die Medienlandschaft, in etablierte Kunstmagazine, die lokale Berichterstattung, das Straßenmagazin „Asphalt“ ebenso wie in Publikationen zu früheren documenta-Ausgaben und in Social Media. Gerade Online-Plattformen bieten Gelegenheit, auch unabhängig von bestimmten Qualifikationen, Berechtigungen und etablierten Diskurshoheiten zu Berichterstatter*innen und Diskursgestalter*innen zu werden (vgl. Reinwand-Weiss/Roßkopf 2021). Ziel des Projekts war die Auseinandersetzung der Jugendlichen mit der für die Stadt prägenden und weltbekannten Kulturplattform, um schließlich eigene künstlerische Beiträge zu erarbeiten, damit selbst zu Kulturvermittler*innen zu werden und Einfluss zu nehmen. Dazu wurden seit September 2021 regelmäßige Workshops mit wechselnden Künstler*innen als Leitung realisiert, an denen im Wintersemester 2021/22 auch Studierende teilnahmen (vgl. DOCUMENTA PROJECT BY JIZ 2022). Im Sinne der teilnehmenden Beobachtung verfassten diese im Anschluss Gedächtnisprotokolle für die spätere Auswertung und Reflexion. Die Ergebnisse und Erfahrungen aus den Workshops mündeten im Sommersemester 2022 schließlich in eine gemeinsame Ausstellung in der Warte für Kunst[9], einem Ausstellungsort und Experimentierfeld für zeitgenössische Kunst in der Kasseler Südstadt. Zur Vorbereitung setzten die Studierenden sich mit Ausstellungen als Orte der ästhetischen Bildung auseinander, zum Beispiel durch die eigene – auch verschriftlichte – Erfahrung beim Besuch des Kasseler Galeriefests oder die Lektüre zu ästhetischen Erfahrungen und deren Merkmalen wie „Eigenzeitlichkeit und Eigenräumlichkeit“ oder „Synästhesie und Leiblichkeit“ (Brandstätter 2012/13). Die Besucher*innen der Warte für Kunst konnten die künstlerischen Beiträge der Jugendlichen sehen, die Materialien und künstlerischen Methoden aus den Workshops selbst ausprobieren und – ca. eine Woche vor Beginn der documenta fifteen – in Texten der Studierenden mehr über die Praktiken von ruangrupa erfahren. Während der Laufzeit der Ausstellung waren sowohl die Jugendlichen als auch die Studierenden in wechselnden Konstellationen anwesend.
In ihren Ausstellungstexten befassten sich die Studierenden besonders häufig mit dem Begriff und Konzept des „warung kopi“, das laut Glossar folgende Bedeutung hat: „warung kopi bezeichnet ein Straßencafé in Indonesien, das als sozialer Knotenpunkt Begegnung und Austausch bietet. […] Unterschiedliche Menschen kommen hier zusammen, trinken Kaffee, diskutieren über verschiedene Themen und tauschen sich über Ideen aus. Der Fokus liegt auf der Kommunikation miteinander.“ (documenta und Museum Fridericianum gGmbH o. J. a) Diese Idee war auch Inspiration für die Gestaltung des Ausstellungsraums mit Aufenthaltsqualität und Anlässen für Kommunikation, zum Beispiel in Form von Sitzmöglichkeiten, Snacks, Gästebuch oder Postits mit Fragen und Aufforderungen an die Besucher*innen. Die Studierenden hoben hervor, wie relevant die Gestaltung der Umgebung ist, um Gemeinschaftlichkeit und Kommunikation und damit eine konstruktive Diskussion gerade auch kritischer Themen in heterogenen Meinungskonstellationen zu ermöglichen. Diese Gedanken und Erfahrungen während der Ausstellung übertrugen sie als zukünftige und zum Teil bereits praktizierende Lehrkräfte auf den Klassenraum. Dieser solle Platz bieten für freie Meinungsäußerungen ohne Scheu, für das Individuum und Individualität genauso wie für die Gemeinschaft und Gemeinsamkeiten. Reflektiert wurden die Auswirkungen der Atmosphäre auf das empfundene und tatsächliche Machtgefüge sowie die Zusammenhänge zwischen Macht und Verantwortung gegenüber den Schüler*innen. Ebenso war die Frage, wie Raum für die Formulierung und Sichtbarkeit, das Erklären und Verstehen unterschiedlicher Perspektiven – als wesentliche Ressourcen – geschaffen werden kann. In den Gedächtnisprotokollen werden die vielen Gedanken rund um die Kommunikation in den Begegnungen zwischen den Studierenden und den Jugendlichen deutlich: Einerseits wird immer wieder bedauert, dass es nicht zu mehr Austausch kam, es nur vereinzelt Anlässe wie gemeinsame Themen oder Assoziationen zu den Workshop-Inhalten gab. Andererseits wird wiederholt hervorgehoben, wie positiv und wertschätzend die Atmosphäre in den Workshops war. Die gemeinsame Zeit, gemeinsames Schweigen, Entspannung und Respekt wurden als einprägsame Erfahrungen protokolliert. Erwähnt und analysiert wurde vor allem die nonverbale Kommunikation über die Workshop-Inhalte das gemeinsame Handeln, die Kunst, das Aufteilen und Austauschen der Materialien und das eigene Ergebnis als Ergebnis der Gruppe. Als Einflussfaktoren auf die Kommunikation wurden unter anderem genannt:
So wurde auch deutlich, auf welche Weisen sich Zeit und Kommunikation bedingen, wenn beispielsweise anfangs viel Zeit für Erklärungen aufgewendet wurde, die später für die Umsetzungen fehlte. Der entstandene Zeitdruck wiederum beförderte die Zusammenarbeit, Kreativität und Kommunikation unter den Teilnehmenden, um gemeinsam zu Ergebnissen zu kommen.
Welche Impulse gibt die documenta fifteen in Bezug auf Gemeinschaftlichkeit in Kunst und Bildung, die Gestaltung und das Verständnis von Kollektiven und Kollaborationen? Sie bot in jedem Fall einen Rahmen, Anlass und Input für eigene Experimente und Erfahrungen in neuen Konstellationen und Formaten – um in der Tat „Wissen und Perspektiven auszutauschen und zu schauen, was lumbung für das eigene Leben und in der jeweiligen Umgebung bedeuten kann“ (ruangrupa 2022: 60). Die Erfahrungen und der Austausch darüber können das Bewusstsein für die je aktuelle Konstellation, in der man agiert, schärfen: Für deren besondere Potentiale und mögliche Wirkung, für deren Defizite und die eigene Rolle und Position in der Konstellation. Im besten Fall inspirieren sie zur aktiven Gestaltung der drei vorgestellten Dimensionen: Wie wollen wir Kommunikation(sräume) gestalten, den Umgang mit Zeit, die Positionierung in den Spannungsverhältnissen?
Es gilt abzuwägen, wie viel Zeit der expliziten Aushandlung dieser Aspekte gewidmet wird, der Kommunikation untereinander und derjenigen nach außen sowie anderen Aufgaben. Es hängt davon ab, wie eng die Aufgaben festgelegt sind und welche Agenden, Visionen und Ziele es auf der Metaebene gibt, welche (un)erwünschten Nebeneffekte es zu reflektieren gibt. Solche Effekte können beispielsweise Empowerment sein, eine „heilsame Wirkung des Aushandelns von konträren Positionen“ (Tietenberg 2021: 113) im Rahmen des gemeinsamen Tätigseins oder eine „reparierende Funktion“ (ebd.) als Kompensation institutionellen Versagens. Der Kollektivität und Partizipation werden Funktionen als institutionskritische Strategien beigemessen (vgl. Brüggemann 2020: 222). Sie bergen Potential zur Umverteilung von „Entscheidungsgewalt und Autorität“ (Brüggemann 2020: 223), zur Unterbrechung einer „institutionellen Temporalität“ (ebd.: 224), also von festgefahrenen Mustern, Rhythmen und Zeitvorgaben. Gerade in Kontexten der Kulturellen Bildung und Kulturvermittlung spielen die Beziehung zu oder Abgrenzung von Institutionen eine entscheidende Rolle (vgl. auch Brüggemann 2020: 36-41). Vermittlungssituationen fordern mit ihren ganz unterschiedlichen Settings und Voraussetzungen einen bewussten Umgang mit der Zeit aller Beteiligten, die bewusste Übernahme – oder auch explizite Abgabe – von Verantwortung, die Gestaltung von Kommunikation, Konstellationen und Arbeitsformen je nach Aufgabe und Situation. Richtungsweiser für diese Herausforderungen lassen sich einerseits aus der Theorie und Forschung zu Netzwerken und kollektiver Arbeit ziehen. So lassen sich zum Beispiel auch folgende Kategorien zur Untersuchung anwenden:
Andere Kriterien zur Unterscheidung von Konstellationen sind die Rolle von Verantwortung, des Nutzens und der Einflussnahme (vgl. Lind 2007: 26, 17). Neben den oft zitierten positiven Aspekten kollektiver Arbeitsformen seien schließlich die negativen zu bedenken, nicht nur Loyalität, Wandlungsfähigkeit, Altruismus und Solidarität, sondern auch Verrat und ethische Unregelmäßigkeiten (ebd.: 29). „Kollektivität ist nicht die Antwort auf alles. Es ist keine Wunderpille, denn alles hängt vom Ziel ab (…) Es gibt viele Kollektivformen. Was das politische Spektrum betrifft, so gibt es ganz verschiedene Kollektive. Es erstreckt sich von rechts nach links. Man sollte Kollektive nicht romantisieren, vor allem dann nicht, wenn es zu einem Trend zu werden droht.“ (ruangrupa 2022: 63) Gerade aufgrund der bestehenden Diskursmacht trägt die documenta fifteen zu genau diesem Trend bzw. „Drohszenario“ bei. Doch bietet diese Tatsache einen Grund und eine Gelegenheit mehr, in Kommunikation darüber zu bleiben, wo die Grenzen von Kollektivität liegen, wo Differenzierungen und Bewusstsein, Verantwortungsübernahme statt Schuldzuweisungen erforderlich sind und wo schließlich die Gefahren des „kollektiven Versagens“ (Weiss 2022: 75 f.) liegen. Erkenntnisse dazu entstehen dadurch, dass immer wieder Gelegenheiten für neue Erfahrungen in unterschiedlichen Konstellationen geschaffen und je nach Anlass gestaltet werden, und zwar gleichzeitig als Raum für deren Reflexion und Analyse. Das bedeutet, sich immer wieder solchen Fragen auszusetzen, wie sie hier genannt wurden – nach der Gestaltung von Kommunikation, Zeit und Spannungsverhältnissen. Es bedarf der Bereitschaft, bestehende Verhältnisse immer wieder in Frage zu stellen, das Hinterfragen als Haltung einzunehmen und eine kritische Selbstbefragung zum festen Bestandteil zu machen. Kollektivität kann nicht die Antwort auf alles sein – vielmehr Fragen aufwerfen und den Umgang mit (möglicherweise noch offenen) Fragen lehren.
[1] Die Gründung des „Collective for Constant Questioning“ für Interviews und Recherchen zu kuratorischen Praktiken (Online: https://www.forschung-kulturelle-bildung.de/vernetzen/665-collective-for-constant-questioning-ccq [28.09.2023]) und des interdisziplinären Thinktanks zur Beratung und Begleitung von Museen, „Museum NEU denken“ (2020-2023).
[2] Leitung der Geschäftsstelle des Netzwerks Forschung Kulturelle Bildung von 2018 bis 2022 (Online: https://www.forschung-kulturelle-bildung.de [28.09.2023]).
[3] Gedankt sei allen Beteiligten, Studierenden, Kooperations- und Netzwerkpartner*innen/Kompliz*innen/… für den Austausch und die Zusammenarbeit, ohne die dieser Text nicht möglich wäre.
[4] Für weiterführende Literatur vgl. Fuhse 2018; Haraway 2018; Liepsch/Warner 2018; Lummerding et al. 2013; Mader 2012; Mörtenböck/Mooshammer 2010; Roesner/Risi 2009; Rössler/Scharfenberg 2004; Rürup et al. 2015; Stalder 2016; Stegbauer/Clemens 2020; Ziemer 2011.
[5] Weiterführende Informationen zu den jeweiligen Kontexten finden sich online unter folgenden Links: zu 1.: https://www.forschung-kulturelle-bildung.de [28.09.2023]; zu 2.: https://www.forschung-kulturelle-bildung.de/cluster-menue/themencluster-ueberblick/134-interaktion-und-partizipation-in-der-kulturellen-bildung [28.09.2023]; zu 3.: https://netzwerk-fkb.de/ [28.09.2023]; zu 4.: https://www.uni-kassel.de/fb01/institute/institut-fuer-musik/fachgebiete/aesthetische-bildung-und-bewegungserziehung/prof-dr-verena-freytag [28.09.2023]; zu 5.: https://www.documenta.deabout#16_documenta_und_museum_fridericianum_ggmbh [28.09.2023]; zu 6.: https://www.uni-hildesheim.de/sustainability/ [28.09.2023].
[6] In Vorbereitung der Besuche erfolgte neben den Recherchen zu den Themen und Publikationen der Gäste im Fall der letzten Seminarsitzung auch die Auseinandersetzung mit Film- und Videomaterial, nämlich mit einer Folge von „lumbung calling“ zum Thema „lokale Verankerung“ und dem Film „Mrs. F“ über ein Projekt zum Empowerment von Frauen (Online: https://documenta-fifteen.de/kalender/lumbung-calling_lokale_verankerung/ [28.09.2023]; https://www.humanrightsfilmfestivalberlin.de/de/mrs-f [28.09.2023]).
[7] Beispiele sind u. a.: Music Women* Germany (Online: https://www.musicwomengermany.de [28.09.2023]); ökoRAUSCH (Online: https://www.oekorausch.de [28.09.2023]); DIE VIELEN (Online: https://dievielen.de [28.09.2023]); Bündnis internationaler Produktionshäuser (Online: https://produktionshaeuser.de [29.09.2023]); The Factory (vgl. Online: https://de.wikipedia.org/wiki/The_Factory_(Studio) [29.09.2023]; (kollektives Führungsmodell des) Theater Neumarkt in Zürich (vgl. Online: https://www.theaterneumarkt.ch/, vgl. Online: https://nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=article&id=14782:dreier-direktionsteam-fuer-das-zuercherneumarkt-theater&catid=126&Itemid=100089 [29.09.2023]).
[8] Vertreten durch Prof. Dr. Miriam Schmidt-Wetzel (Leitung PhD-Programm Fachdidaktik Art & Design), Prof. Angeli Sachs (Leiterin Vertiefung Curatorial Studies) und weiteren Programmleitenden im Master Art Education der ZHdK.
[9] Die Ausstellung fand vom 7.6.-12.6.2022 unter dem Titel „Influenzer*innen documenta fifteen – our exhibition“ in der Warte für Kunst in Kassel statt (Online: http://www.warte-kunst.de [29.9.2023]).
Aiyub, Azhari/Alberdi, Uxue/Judar, Cristina/Khoury, Nesrine/Aguilar Gil, Yásnaya Elena/ Chigumadzi, Panashe/Sanyal, Mithu M. (2022): Lumbung erzählen. Herausgegeben von C. Brown. Berlin: Hatje Cantz.
Brandstätter, Ursula (2012/2013): Ästhetische Erfahrung. In: KULTURELLE BILDUNG ONLINE. Online: https://www.kubi-online.de/artikel/aesthetische-erfahrung [2.1.2023]
Brüggmann, Franziska (2020): Institutionskritik im Feld der Kunst: Entwicklung – Wirkung – Veränderungen. Bielefeld: transcript.
DOCUMENTA PROJECT BY JIZ (Hrsg.) (2022): documenta_influenzerinnen_jiz. Online: https://www.instagram.com/documenta_influenzerinnen_jiz/ [29.9.2023]
documenta und Museum Fridericianum gGmbH (o. J. a): Glossar. Online: https://documenta-fifteen.de/glossar/ [2.1.2023]
documenta und Museum Fridericianum gGmbH (o. J. b): Modelle der Zugehörigkeit. Online: https://documenta-fifteen.de/kalender/lumbung-konteks-modelle-der-zugehoerigkeit/ [2.1.2023]
Fuhse, Jan A. (2018): Soziale Netzwerke: Konzepte und Forschungsmethoden. Konstanz und München: UVK Verlag.
Haraway, Donna J. (2018): Unruhig bleiben – Die Verwandtschaft der Arten im Chthuluzän. Frankfurt am Main: Campus Verlag.
Hallmann, Kerstin/Hofmann, Fabian/Knauer, Jessica/Lembcke-Thiel, Astrid/Preuß, Kristine/Roßkopf, Claudia/Schmidt-Wetzel, Miriam (2021): Interaktion und Partizipation als Handlungsprinzip — Ein gemeinsamer Selbstversuch. In: KULTURELLE BILDUNG ONLINE. Online: https://www.kubi-online.de/artikel/interaktion-partizipation-handlungsprinzip-gemeinsamer-selbstversuch [2.1.2023]
Jocks, Heinz-Norbert (2022): ruangrupa. GO WITH THE FLOW. Oder: Die Genesis des kollektiven Rhizoms. Ein Gespräch mit Mitgliedern des indonesischen Kurator*innenkollektivs. In: Kunstforum International, Bd. 279. Köln: S. 50-63.
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Liepsch, Elisa/Warner, Julian (Hrsg.) (2018): Allianzen. Kritische Praxis an weißen Institutionen. Bielefeld: transcript.
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Abb. 10.1: Dimensionen – Zusammenfassung und Aufbereitung des Brainstormings zu Aspekten und Dimensionen des Themas aus dem Seminar „Vernetzt Euch! Komplizenschaft, Kollektive und Allianzen in der Kunst“. Grafik: Claudia Roßkopf.
Abb. 10.2: Spannungsverhältnisse – Darstellung möglicher Spannungsverhältnisse aus dem Seminar „Vernetzt Euch! Komplizenschaft, Kollektive und Allianzen in der Kunst“. Grafik: Claudia Roßkopf.