Texte zum Thema „Display“

Bildschirme – Medienökologische Perspektiven auf das (in)dividuelle Phantasma in der aktuellen Medienkultur

23. Juni 2020
Der Begriff des Bildschirms ist meines Erachtens zentral für Pazzinis bildbasiertes bildungstheoretisches Denken. Er verwendet ihn in vielfach variierter Weise, umschreibt ihn mit anderen Begriffen wie Oberfläche, Interface, Phantasma, Blicklenkung, Widerstand u. a. m., dabei, so kann man in einer ersten abstrakten Annäherung schreiben, spannt sich der Begriff zwischen mindestens zwei Polen auf, dem Kunstwerk oder ästhetischen Objekt einerseits (z. B. ein konkreter Bildträger im Raum) und der subjektiven Wahrnehmung (mit ihrem je eigenen Bildbegehren, Interesse, etc.) anderseits. Ich will daher mit Pazzini in einem ersten Schritt dem Begriff des Bildschirms, seinen vielfältigen Bedeutungsebenen vor dem Hintergrund der aktuellen digitalen Medienkultur nachgehen.

Beyond Decoration. Die Wirkmacht der Topfpflanze im Kunst-Display der Postdigitalität. Eine Case Study am Beispiel von New Eelam

4. Oktober 2019
Im Folgenden Essay wird anhand einer Case Study zu Ausstellungssituationen zeitgenössischer Kunst untersucht, warum die Topfpflanze als wiederkehrendes Trendobjekt in diesen Displays verwendet wird. Mittels dreier Thesen wird aufgezeigt, dass die Topfpflanze in diesen Displays als Vermittlerin spezifisch konnotierter Interieurs und postdigitaler Diskurse fungiert, mit denen wir uns in der digitalisierten Lebenswelt des 21. Jahrhunderts beschäftigen. Aus kunsthistorischer Perspektive werden Christopher Kulendran Thomas’ New Eelam und weitere Vergleichsbeispiele beschrieben und phänomenologisch untersucht. Philosophische und gesellschaftstheoretische Diskurse zu den Themen Postdigitalität, Transhumanismus, Anthropomorphismus, Social Design und Singularität werden zur Unterlegung der Argumentation hinzugezogen.

Oszillierende Bildkondensate. Kommentar zum Beitrag von Rahel Puffert

25. November 2017
Puffert führt an Lissitzkys Prounen ein Bildkonzept vor Augen, mit dem sich eine eindeutige perspektivische Bestimmtheit (wie in der Zentralperspektive angenommen) auflöst und so im Blick des Betrachters andere zeiträumliche Schichtungen entstehen können. Hat sich der Blick des Betrachters anhand vorangegangener Bilderfahrungen ausgerichtet, sind neue Orientierungen im Sinne eines sehenden Sehens möglich. Aber die neuen Sehordnungen, die sich anhand der bildlichen Abweichungen auffalten, ändern sich nicht radikal. Das Sehen kommt nicht ohne den Versuch aus, den ehemals durch Sehkonventionen ausgerichteten Blick an das vorgeführte Bildkonzept probehalber anzulegen. Es gleicht einer Suche, die ihren Ausgangspunkt kennen muss, um überhaupt die in den Prounen angelegte Abweichung wahrzunehmen.