25. November 2017
Ein Begriff, den Eva Sturm auf der Hamburger Tagung zitierte, hat sich zentral in meiner Erinnerung verankert: die „paranoide Festungsmentalität“, die es nach Karl-Josef Pazzini zu lockern gilt. Beim Nachdenken über die Debatten im Warburg-Haus habe ich mein Skizzenbuch durchgeblättert und auch dort taucht er auf. Warum bleibt er zurück? Weil er zur Selbstbefragung auffordert?
Selbstbefragungen – genau das lese ich in Eva Sturms Text, in dem sie sich mit den Potenzialen von kunstpädagogischer „Bildungsarbeit“ auseinandersetzt. Pazzini schreibt, Sturm zitiert: „Die paranoide Festungsmentalität verhandelt nicht, sie muss die Position der Überlegenheit vor der Verhandlung suchen.“ Das fordert jede statische Positionierung heraus. Eva Sturm nimmt diese Selbstbefragung auf. Sie geht den eigenen Optionen der Differenzbildung nach – und das ohne den Gestus des Immer-schon-gewusst-Habens.