8. September 2022
Ästhetische Bildung ist heute mit der wachsenden Einsicht konfrontiert, dass sich aisthestische Erfahrung als primäre Affektion und Wahrnehmung kulturrelativ vollzieht und deshalb auch kulturrelativ gelehrt und angeeignet werden sollte. Wir können nicht mehr von Konstanten und Universalien der Affizierung, Wahrnehmung und ästhetischer Formen ausgehen, wie von vielen psychologischen Handbüchern vorgetragen, die uns noch heute mitteilen möchten, dass ästhetische Urteile auf bestimmten Symmetriegesetzen beruhen und unhinterfragbaren Schönheitsstandards folgen; sie verkennen damit genau, was als spezifische und kontingente Ästhetiken die mittlerweile globalisierte Gegenwart charakterisiert.